In der Praxis wollen weder Arbeitnehmer noch Arbeitgeber von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

Der gesamtpolnische Gewerkschaftsbund (OPZZ) versucht seit Jahren, die Höchsttemperatur am Arbeitsplatz gesetzlich festzulegen. Sebastian Koćwin, stellvertretender Chef des OPZZ, erklärte gegenüber der „Rzeczpospolita“, dass die Höchsttemperatur für die Erbringung von Arbeitsleistungen 30 Grad Celsius betragen sollte. Dies ist auch die Meinung von Arbeitsschutzfachleuten: In Büroräumen sollte die Temperatur 30 Grad Celsius, bei schwerer Handarbeit in der Halle 28 Grad Celsius und unter besonderen Bedingungen 26 Grad Celsius nicht überschreiten.

Wenn ist eine Ruhepause zulässig

Artikel 139 des Arbeitsgesetzbuches erlaubt eine Unterbrechung der Arbeitszeit, und Artikel 141 gibt das Recht auf eine einstündige Ruhepause. Experten weisen auch auf die Möglichkeit hin, eine unbezahlte Arbeitspause zu vereinbaren, aber das Hauptproblem ist das mangelnde Interesse an der Anwendung dieser Regeln – denn nach einer Pause muss man wieder zur Arbeit gehen und länger bleiben.

Im Jahre 2022 stellte OPZZ beim Ministerium für Familie und Sozialpolitik den Antrag, eine Höchsttemperatur, bei der ein Arbeitnehmer vom Arbeitgeber besondere Vorkehrungen und Gesundheitsvorsorge verlangen kann, gesetzlich festzulegen.

Die geltenden Vorschriften sehen vor, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern kostenlose kühlende Getränke zur Verfügung stellen müssen, wenn die Temperatur in den Betriebsräumlichkeiten 28 Grad Celsius übersteigt. Wenn sie im Freien arbeiten, muss der Arbeitgeber ihnen diese Getränke zur Verfügung stellen, wenn die Temperatur über 25 Grad Celsius liegt.

Heute gibt es keine Rechtsvorschrift, die eine Temperaturobergrenze genau bestimmen würde, bei der Arbeitnehmer dazu berechtigt wären, an einem Tag oder in einem bestimmten Zeitraum nicht zu arbeiten, egal ob im Büro oder im Freien. Der OPZZ selbst konzentriert sich auf die Festlegung einer Höchsttemperatur, ist aber weit davon entfernt, in Polen eine Nachmittagspause einzuführen, wie dies beispielsweise in Griechenland oder Italien der Fall ist.

 

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